Uschis Weg in die schwarze Kultur führte über die
Mittelalterszene. Gemeinsam mit ihrem Mann besuchte
sie regelmäßig Festivals und Konzerte, und langsam
lernten sie dann auch die Gothicszene kennen. Auf
dem Blackfield Festival hat es dann „Bang“ gemacht,
erinnert sie sich. Von da an fing sie an, sich schwarz zu
kleiden und sich für die schwarze Szene zu
interessieren. Seit 2014 zählt sie sich zu den Goths.
Wenn es um Mode geht, schwärmt sie von der
viktorianischen Epoche, wie auch auf dem Foto zu
sehen ist. Hier trägt sie das „Feuerkleid“. In dieser Robe,
die sie auch auf ihrer Feier zum 30. Hochzeitstag
getragen hat, fühlt sie sich als komplett anderer
Mensch. „Man steigt aus dem Alltagsgeschehen aus
und schlüpft in eine andere Rolle“, beschreibt sie es.
„Man fühlt sich freier und ungebundener“.
Der Respekt und die Höflichkeit in der Gothic-Szene
sind auch Eigenschaften, die Uschi angezogen und
begeistert haben. So haben sich für sie und ihren Mann
viele neue Freundschaften, verteilt über die ganze
Welt, ergeben. In der Goth-Szene und den dazu
passenden Outfits, kann sie sich richtig ausleben und
ein ganz anderer Mensch sein als im Alltag – hier fühlt
sie sich zuhause.
Auch beruflich hat sich durch die Gothic Szene für
Uschi, die eigentlich Sporttherapeutin ist, vieles
geändert: Sie hat sich nun selbständig gemacht als
Hochzeitsplanerin speziell für schwarze Hochzeiten.
Denn, wie sie bei ihrer eigenen Feier festgestellt hat, ist
das eine Marktlücke. So stieß sie bei ihrer Planung oft
auf irritierte Gesichter und Unverständnis, wenn sie
sich spezielle Gothic-Deko, etc. wünschte.
Jetzt hofft Uschi sehr, nach der Pandemie damit
durchzustarten und ihre Liebe zur schwarzen Szene dann auch beruflich auszuleben.